Ratgeber E-Roller-Kauf – Kleine Stromer, große Vielfalt

Seit Sommer 2019 dürfen kleine E-Scooter legal im deutschen Straßenverkehr genutzt werden. Mittlerweile findet sich ein großes Angebot von sehr unterschiedlichen Modellen mit sehr unterschiedlichen Preisen. Wer sich privat einen solches Elektrokleinstfahrzeug zulegen will, sollte bei der Wahl des Modells auf ein paar Aspekte achten.

Geteilter Meinung kann man über die Entnahmemöglichkeit der Batterie sein. Handelt es sich um einen großen und schweren Roller, wird der Nutzer froh sein, wenn es reicht, allein den Akku zum Aufladen in die Wohnung nehmen zu können. Bei einem kleinen und leichten Scooter sollte es kein Problem sein, den Roller als Ganzes zum Aufladen in die Wohnung zu tragen. Fest montierte Akkus sind vor dem Zugriff von Dieben immerhin besser gesichert.

Die für den Straßenverkehr zugelassenen E-Scooter müssen mit zwei Bremsen ausgestattet sein. Technisch klar im Vorteil sind Systeme, bei denen sich die Bremsen vorne wie hinten hydraulisch betätigen lassen. Ideale Verzögerung versprechen zwei hydraulische Scheibenbremsen. Mancher Rollerhersteller setzt jedoch auf nur eine mechanische Vorderradbremse, eine zusätzliche Motorbremse sowie auf bewegliche Hinterradabdeckungen, die ein nach hinten ausgestreckter Fuß herunter treten muss. Vor allem bei spontanen Notbremsungen sind letztgenannte Verzögerungsmechanismen nicht sehr effektiv. Zwei Bremsgriffe am Lenker versprechen deutlich mehr Sicherheit.

Die mittlerweile vielen am Markt verfügbaren Rollermodelle unterscheiden sich unter anderem durch die Größe der Räder. Große Räder jenseits des 10-Zoll-Formats sorgen für mehr Stabilität und Kontrolle. Von Vorteil kann es sein, wenn zudem breitere Luftreifen statt schmaler Hartgummipneus montiert wurden und/oder die Räder gefedert sind. Dann reagieren die Scooter nämlich auf Unebenheiten wesentlich gelassener, während sich Miniräder in manche Asphaltlücke regelrecht verkeilen können, was ein erhebliches Sturzpotenzial mit sich bringt. Apropos Sturzgefahr: Reifen mit wenig oder gar glattem Profil dürften auf nasser Fahrbahn für höhere Rutschgefahr sorgen. Nur nachteilig sind kleine Räder übrigens nicht, denn in Hinblick auf das Packmaß sind sie großformatigen deutlich überlegen. Hat der Roller ein einfaches Fahrwerk und kleinere Räder, ist er in der Regel zudem leichter, was vor allem bei der Mitnahme in Bus, Bahn oder Zug ein Vorteil sein kann.