Crossposting in Social Media ist das Teilen eines Inhalts parallel auf verschiedenen sozialen Netzwerken. Erfolgreiches Cross-Posting braucht eine gezielte Strategie.
Doch wie funktioniert das Crossposting in Social Media Netzwerken? Was ist Cross-Promotion? Und lässt sich Cross-Posting durch Social Media Automatisierung sinnvoll unterstützen? Wie sieht intelligentes Crossposting in der Praxis aus?
Was ist Crossposting?
Als Crossposting bezeichnet man das Teilen eines gleichen Beitrags auf verschiedenen Plattformen und Portalen. Oder aber auch das Posten auf einem Portal in verschiedenen Gruppen, Foren oder Diskussionen.
Über die Praxis des Cross-Postings wird viel diskutiert, denn sie kann sowohl negative als auch positive Wirkung entfalten. Doch ein intelligentes und gezielt eingesetztes Cross-Posting der mehrfachen Veröffentlichung ist ein nützliches und wirkungsvolles Werkzeug im Online-Marketing. Denn eine cross-mediale Distribution erzielt mehr Reichweite und Sichtbarkeit für die Inhalte.
Vor- und Nachteile des Cross-Posting in Social Media
Durch die gezielte Verteilung eines Beitrags (Content Seeding) in vielen verschiedene soziale Netzwerken und in anderen Online-Medien kann ein Beitrag mehr potentielle Leser erreichen. Eine weitreichende Verbreitung generiert mehr Touchpoints im Internet, über die Unternehmen, Marken und Produkte leichter gefunden werden.
Mit Hilfe von speziellen Software-Tools lässt sich das Cross-Posting ohne viel Arbeitsaufwand automatisch auf verschiedenen Kanälen planen und teilen. Doch es gibt wichtige Regeln, die dabei zu beachten sind.
Vorteile des Crosspostings in Social Media
Social Media Crossposting über viele verschiedene Netzwerke hinweg:
- Spart Zeit und reduziert den Aufwand im Social Media Marketing auf den verschiedenen Kanälen.
- Bringt die Inhalte schneller in mehr Social-Media-Kanäle.
- Schafft mehr Reichweite und erreicht mehr potentielle Leser in kürzerer Zeit.
- Unterstützt die mehrfache Verwertung von Inhalten (Content Recycling) in verschiedenen Medien und Kanälen.
Nachteile des Crosspostings in Social Media
- Die Social Media Netzwerke sind sehr verschieden. Nicht jeder Inhalt und jedes Medien-Format funktioniert in allen Netzwerken gleich.
- Ein gleichförmiges und unpersönliches Posten von Inhalten erzielt weniger Interaktion der Follower.
- Beiträge ohne persönliche Kommentare erzielen weniger Sichtbarkeit.
- In einigen Netzwerken gibt es strenge Regeln für das Cross-Posting: Zu viele identische Posts sind in einigen Netzwerken nicht zugelassen und werden gefiltert oder gelöscht.
Wie funktioniert das Crossposting im Social Media Marketing?
Das Crossposting ist eine sinnvolle Strategie, um ein Thema bzw. einen Beitrag schnell in viele Social-Media-Kanäle zu bringen. Doch das Crossposting funktioniert nicht in allen sozialen Netzwerken gleichermaßen.
Jedes soziale Netzwerk bietet unterschiedliche Möglichkeiten, Regeln und Optionen, um Beiträge und Bilder bestmöglich zu präsentieren. Und auch die User reagieren unterschiedlich auf bestimmte Inhalte und Beitrags-Formate.
Tweets bei Twitter dürfen maximal 280 Zeichen umfassen und sollten möglichst auch Hashtags beinhalten. Bei Facebook können die Beiträge deutlich länger sein, dafür funktionieren hier Hashtags nicht so gut. Bei XING funktionieren Hashtags gar nicht, bei Instagram sollten es möglichst viele, aber maximal 30 Hashtags sein.
Nicht nur über verschiedene Netzwerke hinweg, sondern auch innerhalb von Netzwerken kann es sinnvoll sein, einen Beitrag nicht nur auf dem eigenen Profil oder die Unternehmensseite zu publizieren, sondern auch in passenden Foren, Newsgroups und Gruppen. Doch besonders in Gruppen und Foren gibt es sehr strenge Regeln für das Cross-Posting. So ist es zum Beispiel bei XING erlaubt, denselben Beitrag in maximal 3 Gruppen zu teilen. Auch bei Twitter gibt es neue Regeln, die das Cross-Posting gleicher Inhalte in einem oder auf mehreren Twitter Accounts begrenzen.
Ein erfolgreiches Crossposting in Social Media erfordert also eine intelligente Cross-Promotion Strategie. Erfolgreicher ist die Praxis einer gezielten Anpassung der Beiträge an die jeweiligen sozialen Netzwerke. Diese Strategie wird auch häufig als Cross-Promotion bezeichnet.
Crossposting und Cross-Promotion in der Praxis
Wir betreiben 5 Corporate Blogs für die verschiedenen Produkte und daran angeschlossen haben wir auch die entsprechenden Social-Media-Kanäle, die wir regelmäßig mit Inhalten füllen. Unsere Blogs fungieren hierbei als unsere Content-Zentrale und Seeding-Kanäle. Hier erstellen und veröffentlichen wir alle unsere Inhalte: Beiträge, Grafiken, Infografiken, Whitepapers, Checklisten, FAQs, Videos, Podcasts, etc.
Für das Cross-Posting und Content Seeding erstellen wir jeweils verschiedene Medien-Formate. Diese Medien-Formate seeden wir dann über unsere verschiedenen Online-Medien Kanäle.
Über die verschiedenen Kanäle unterscheiden wir jeweils unsere Ansprache und auch die Darstellung unserer Posts, aber auch die Posting-Zeiten und die Frequenz, mit der wir posten.
Das alles setzen wir mit einer konzertierten Strategie, Social Media Planung und Automatisierung um:
Die Klassiker: Twitter und Facebook
Twitter ist unser Hauptkanal, weil hier die meiste Interaktion stattfindet. Wir haben verschiedene Twitter Kanäle auf Deutsch und Englisch, damit wir vor allem unsere internationalen Kunden und Influencer gezielter erreichen können. Unsere Erfahrung ist, dass englischsprachige Beiträge für unsere deutschsprachige Community ok sind. Aber deutsche Beiträge auf einem Kanal, auf den wir internationale Kunden lenken, funktioniert nicht so gut. Daher haben wir einen deutschen und einen englischen Kanal aufgebaut. Auf Twitter posten wir wesentlich häufiger und mehr, als auf allen anderen Kanälen und hier kuratieren wir auch die meisten Beiträge.
Twitter hat vor geraumer Zeit neue Richtlinien für das Cross-Posting, Re-Posting und die Automatisierung eingeführt. Gleiche Tweets auf verschiedenen Twitter Accounts und wiederholte, identische Tweets sind nicht erlaubt. Bei Twitter cross-promoten wir alle unsere Beiträge und passen die Kommentartexte für die verschiedenen Kanäle an. Auch planen wir die Tweets an verschiedenen Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten. Wir planen auch wiederholte Tweets mit jeweils leicht variierten Kommentartexten.
Für unsere Tweets recherchieren wir genau nach passenden #Hashtags zu unseren Themen, um uns gezielt in Diskussionen einzuklinken und nutzen @Handles, um Kooperationspartner und Influencer anzusprechen.
Facebook ist unser aktivster Dialog-Kanal. Auf Facebook cross-posten wir unsere Beiträge sowohl auf den persönlichen Profilen, als auch auf den Business-Seiten und in unserer Facebook Gruppe. Zusätzlich wählen wir gezielt passende Gruppen aus. Auf unserer Business Seite kommunizieren wir vornehmlich auf Englisch und zeigen die deutschsprachigen Beiträge auch nur der deutschsprachigen Community an.
Für Facebook halten wir die Kommentartexte kurz und prägnant und verwenden nur wenige Hashtags. Auf den persönlichen Profilen und in unserer Gruppe wählen wir eine noch etwas persönlichere Ansprache als auf den Business-Seiten.
XING und LinkedIn für Businesskontakte
Die Business-Netzwerke XING und LinkedIn sind für uns ebenfalls wichtige Kanäle. Daher nutzen wir auch hier persönliche Profile, Business-Seiten und bei LinkedIn auch Fokus-Seiten für unsere Produkte und Projekte. Auch die verschiedenen Gruppen und Communities für die Cross-Promotion und das Seeding von Beiträgen. LinkedIn nutzen wir verstärkt für unsere internationalen Kontakte und englischsprachigen Beiträge.
Für die XING und LinkedIn Posts nutzen wir eine ähnliche Form wie für Facebook, planen die Beiträge jedoch an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten. XING hat sehr strenge Regeln für das Cross-Posting in Gruppen, daher achten wir hier besonders darauf, dass wir die Texte und Bilder immer stark variieren.
Mit Google My Business in den Suchindex
Außerdem nutzen wir Google My Business für die Veröffentlichung unserer Beiträge. Die Marketing-Power dieses kostenlosen Google Service wird häufig unterschätzt. Google My Business bietet die Möglichkeit, aktuelle Beiträge direkt auf den obersten Platz in den Suchindex zu bringen (Knowledge Panel). Google My Business ist also nicht nur ein Brancheneintrag. Mit den Google Posts können wir unsere Blogbeiträge, Fachbeiträge oder auch Aktionen und Kampagnen als Google Beiträge auf unserem Google My Business Profilen veröffentlichen. So sind unsere aktuellen Beiträge auch direkt im Google Suchindex sichtbar.
Visuelle Inhalte auf Instagram, Pinterest und Flickr
Die Bilder-Netzwerke Instagram, Pinterest und Flickr bringen vor allem viel Sichtbarkeit und Traffic aus den Bildersuchen der Suchmaschinen und den Social Media Netzwerken. Visuelle Elemente sind extrem wichtig im Social Web geworden. Aber auch hier gibt es große Unterschiede, denn Instagram funktioniert anders als Pinterest. Daher entwickeln wir für Pinterest auch spezielle Bildformate für unsere Beiträge.
Crossposting und Content Recycling mit Visuals
Visuelle Inhalte sind ein elementarer Bestandteil der Social Media Kommunikation geworden. Daher ist es sinnvoll, die Bilder auch beim Cross-Posting in den Fokus zu setzen.
Im Rahmen unserer Content Recycling Strategie erstellen wir für alle Beiträge jeweils verschiedene Visuals oder Infografiken, damit wir möglichst viel Bildmaterial für unsere Social Media Posts haben. Und das nicht nur bei Pinterest oder Instagram, sondern auch nochmal bei Twitter, Facebook, XING oder LinkedIn.
So können wir zum einen die Beiträge mit verschiedenen Bildaufhängern und Kommentaren posten, um zum Beispiel verschiedene Teilaspekte des Beitrags zu betonen, oder aber wir posten Infografiken auch separat nur auf bestimmten Netzwerken. So können wir unsere Inhalte mit verschiedenen Bildaufhängern und Kommentaren auch mehrfach posten, ohne uns zu wiederholen.
Reddit und Subreddits
Reddit ist vor allem für den internationalen Bereich interessant, denn es gibt hier Hunderte von sogenannten Subreddits zu bestimmten Themen, ähnlich wie bei den Gruppen und Communities der anderen sozialen Netzwerke. Hier teilen wir unsere englischsprachigen Beiträge in den jeweils passenden Subreddits.
Content Syndizierung
Redaktionelle Netzwerke wie Medium, Tumblr, Bloglovin‘ und Torial sind für uns weitere Kanäle, auf denen wir unsere Blogbeiträge syndizieren, also zweitverwerten. Entweder in einer gekürzten oder leicht veränderten Form oder auch komplett als syndizierter Beitrag.
Da unsere Beiträge oft recht lang sind, entwickeln wir hierfür in der Regel vorab eine gekürzte Fassung, die wir dann aber auf allen redaktionellen Netzwerken und auch für Online-Pressemitteilungen, etc. verwerten. Das ist für uns Teil unserer Content Recycling Strategie.
Bookmark-Communities
Und dann gibt es noch die Bookmark-Verzeichnisse wie Diigo, die vor allem im amerikanischen Raum sehr beliebt sind. In diesen Netzwerken werden einfach nur der Link und ein kurzer Kommentar mit Hashtags geteilt.
Tools für das Crossposting
Es gibt nützliche Software-Tools und Plugins, die dabei helfen, Beiträge automatisiert parallel in mehreren Netzwerken und auch mehrfach wiederholt in den Netzwerken zu veröffentlichen. Die meisten dieser Tools basieren auf einem ähnlichen Prinzip. Die gewünschten Netzwerke werden im Tool aktiviert und die Zugangsdaten über eine Schnittstelle zu den Netzwerken (API) im Tool gespeichert. Anschließend lassen sich über das Tool die Beiträge parallel über die Netzwerke teilen.
Die Tools unterscheiden sich in der Art und Anzahl der angeschlossenen Netzwerke sowie in den Möglichkeiten und Optionen, die Beiträge den Besonderheiten der Netzwerke und Communities anzupassen, zum Beispiel durch persönliche Kommentare, individuelle Bilder, #Hashtags oder @Handles. Auch unterscheiden sich die Tools in den Möglichkeiten für die zeitversetzte oder wiederholte Planung der Beiträge in den verschiedenen Netzwerken.
Cross-Social-Media-Automatisierung mit Blog2Social
Mit Hilfe von Blog2Social können wir sämtliche Beiträge für all unsere Kanäle mit wenigen Handgriffen individuell anpassen, mit verschiedenen Kommentaren, Hashtags oder Handles versehen, zeitversetzt planen und automatisiert teilen.
Neben den klassischen sozialen Netzwerken, sind auch Google My Business (Google Posts) und die redaktionellen Netzwerken wie Medium, Tumblr, Blogloving oder Torial angeschlossen. Für die redaktionellen Netzwerke bietet Blog2Social einen HTML Editor, um die Beiträge ggf. noch zu kürzen oder zu individualisieren. Man kann die Beiträge aber auch im Ganzen auf den jeweiligen Kanälen syndizieren. Hierfür werden entsprechende Canonical Tags mitgegeben, die den Originalbeitrag kennzeichnen.
Individuelle Anpassungen sind sowohl individuell pro Social Media Post oder generell über Beitragsvorlagen (Post-Templates) möglich.
Mit Blog2Social können wir Textbeiträge und Links direkt aus dem Blog oder aus beliebigen Quellen, je nach Netzwerk wahlweise als Link-Post (mit Vorschau-Grafik) oder als Bild-Post teilen.
Bei einem Link-Post wird in der Vorschau (Preview) das Beitragsbild geteilt (bzw. das Bild, das in den OG Parametern definiert ist). Beim Bild-Post wird das Vorschau-Bild oder ein individuell definiertes Bild aus dem Beitrag oder aus der Mediathek geteilt. Die individuelle Bild-Auswahl lässt sich entweder über die Veränderung der OG-Parameter oder einfach durch Auswahl eines anderen Bildes aus der Mediathek definieren. Oder aber, man postet nur das Bild als Bild-Post, mit oder ohne Link zum Beitrag. Das hat den Vorteil, dass man den Beitrag auch mehrfach über die Social-Media-Kanäle seeden kann, ohne dass der Beitrag gleich aussieht.
Über den Beste Zeiten Planer und den Social Media Kalender lassen sich alle Social Media Beiträge flexibel nach einem vordefinierten Zeitschema automatisiert oder individuell pro Netzwerk planen und teilen.
Über Blog2Social lassen sich auch Beiträge und Bilder ganz unabhängig vom Blog oder der WordPress Seite posten, per Link, per RSS-Import oder per Import über die Blog2Social Browser Extension. Mit der Browser Extension lassen sich beliebige Beiträge, Bilder oder andere Medien aus beliebigen anderen Quellen entweder direkt über den Browser teilen oder in WordPress oder der WebApp als Entwurf speichern und zu einem späteren Zeitpunkt planen und teilen.
Fazit
Crossposting in Social Media ist sinnvoll, denn es spart Zeit und führt zu mehr Reichweite für die geteilten Inhalte. Doch ein erfolgreiches Crossposting erfordert eine gezielte Strategie für die Anpassung der Social Media Posts an die verschiedenen Netzwerke und Communities. Social Media Tools unterstützen die Automatisierung der Planung und Distribution der Inhalte über die verschiedenen Kanäle. Die Tools sollten aber auch ein großes Spektrum an Möglichkeiten für die individuelle Anpassung der Beiträge an die sozialen Netzwerke und User bieten.
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Expertin für Content Marketing, Online PR und Social Media. Autorin und Bloggerin. Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der ADENION GmbH.
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